Key Biodiversity Areas

Lower Engadine and Swiss National Park (3284)
Switzerland, Europe

Site overview


KBA status: confirmed
Year of last assessment: 2000
National site name: Unterengadin - Nationalpark
Central coordinates: Latitude: 46.7333, Longitude: 10.2167
System: terrestrial
Elevation (m): 1030 to 3160
Area of KBA (km2): 1008.57838
Protected area coverage (%): 23.37
KBA classification: Regional
Legacy site: Yes

Site details


Site description: Das IBA «Unterengadin – Nationalpark» liegt in den östlichen Zentralalpen. Es umfasst das Unterengadin von La Punt bis Martina, das Val Müstair und umliegende Bergregionen, in deren Mitte sich der Schweizerische Nationalpark befindet. Das Unterengadin zeichnet sich durch sein trockenes inneralpines Klima aus. An den Südhängen befinden sich ausgedehnte, artenreiche Heuwiesen und Weiden mit vielen Einzelstrukturen (Hecken, Strauchgehölze, Bäche, Flachmoore, Senken und Bulten usw.). Halboffene Landschaften wechseln kleinräumig mit Wäldern ab. Entlang des Inns sind längere zusammenhängende Auengebiete vorhanden. Den weitaus grössten Teil des IBAs bilden Bergregionen in und um den Schweizerischen Nationalpark, die von subalpinen Bergwäldern (vorwiegend Sekundärwälder: Fichtenwälder, Berg- und Waldföhrenwälder, Lärchen-Arvenwälder) bis zur alpinen und nivalen Stufe reichen. Der Ofenpass trennt das Engadin vom Val Müstair. Dieses von Südwest nach Nordost verlaufende Tal ist in der Ebene grösstenteils mit extensiv genutzten Heuwiesen und Weiden bedeckt. Hecken, Gehölze und Bäche unterteilen die Landschaft. Die Hänge sind bewaldet, wobei es sich um reinen Lärchenwald oder Lärchen-Fichtenwald handelt. Im Unterengadin und im Val Müstair gibt es mehrere kleine Ortschaften, die von traditioneller Landwirtschaft und vom sanften Tourismus leben.
Rationale for qualifying as KBA: This site qualifies as a Key Biodiversity Area of international significance that was identified using previously established criteria and thresholds for the identification of Important Bird and Biodiversity Areas (IBAs) and for which available data indicate that it does not meet global KBA criteria and thresholds set out in the Global Standard.
Additional biodiversity: In diesem IBA brüten viele Paare von Bergvögeln des eurasisch hoch-montanen (alpinen) Bioms: Alpenbraunelle, Mauerläufer, Alpendohle und Schneesperling. Daneben bewohnen viele Greifvögel und Eulen dieses IBA: Wespenbussard, Habicht, Sperber, Steinadler, Turmfalke, Uhu, Sperlingskauz und Raufusskauz. Zudem läuft seit 1991 in der Region des Schweizerischen Nationalparkes ein Wiedereinbürgerungsprogramm des Bartgeiers. Eine hohe Artenvielfalt (>100 Brutvogelarten68) trifft man in den Regionen mit traditionellem Landbau an, d.h. vorwiegend im Unterengadin und Val Müstair. Hier kommen wärme- und trockenheitsliebende Arten vor wie Braunkehlchen, Wiedehopf, Felsenschwalbe, Schwarzkehlchen, Sperbergrasmücke (selten), Berglaubsänger und Zippammer. Die extensiv bewirtschafteten Heuwiesen im Unterengadin gehören zu den am regelmässigsten besiedelten Rufplätzen des Wachtelkönigs. Mit 16 Rufplätzen 1999 und 40 im Jahre 2000 erreichte der Wachtelkönig die Kriteriumsgrenze von 10 in diesem IBA.

Habitats


Land use: agriculture (26%) | forestry | nature conservation and research (32%) | tourism/recreation | urban/industrial/transport (1%)
IUCN HabitatCoverage %Habitat detail
Wetlands(Inland)5
Grassland25
Rocky Areas(e.g., inland cliffs, mountain peaks)40
Forest27
Artificial - Terrestrial1

Threats


Summary of threats to biodiversity at KBA: Das ganze Gebiet besteht aus weitgehend natürlichen (Hochgebirge) und naturnahen (Talschaften) Regionen. Im Zentrum liegt der bisher einzige schweizerische Nationalpark. Im Nationalpark wird die Natur vor allen nicht dem Zwecke des Reservats dienenden menschlichen Eingriffen und Einflüssen vollständig geschützt und die gesamte Tier- und Pflanzenwelt ganz ihrer freien, natürlichen Entwicklung überlassen. Die Schutzauflagen werden konsequent vollzogen (z.B. Wegegebot, Zeltverbot). Den Wiesen am Südhang des Unterengadins droht bei schwieriger Bewirtschaftung entweder Vergandung oder bei leicht zugänglichen Flächen Intensivierung zum Beispiel durch Bewässerung. Ein geplantes Landschaftsschutzkonzept bezweckt deshalb die Erhaltung der traditionellen Kulturlandschaft im Unterengadin. Zudem gehört Tschlin zu den 50 Gemeinden, die im Netzwerk «Allianz in den Alpen» mitmachen und damit die Alpenkonvention auf kommunaler Ebene umsetzen. Das Unterengadin ist ein beliebtes Erholungsgebiet für Wanderer, Bergfreunde und Badetouristen. Der Tourismus ist bis heute sanft geblieben und es befinden sich keine grösseren Skigebiete im IBA. Die Eröffnung des Vereina-Eisenbahntunnels senkte die Reisezeit ins Unterengadin deutlich und wird die Touristenzahlen weiter steigen lassen. Mit der Biosfera Val Müstair – Parc Naziunal möchte die Region eine nachhaltige Entwicklung des Lebensraumes und der gesellschaftlichen Strukturen bewirken und dafür mit dem UNESCO-Label internationale Anerkennung erlangen. Die geplante Biosphäre deckt grosse Teile des IBAs ab.
Threat level 1Threat level 2Threat level 3Timing
Agriculture & aquacultureLivestock farming & ranchingSmall-holder grazing, ranching or farmingOngoing
Biological resource useHunting & collecting terrestrial animalsIntentional use (species being assessed is the target)Ongoing
Transportation & service corridorsRoads & railroadsOngoing
Human intrusions & disturbanceRecreational activitiesOngoing
Climate change & severe weatherHabitat shifting & alterationOnly in the future